La Balanza e.V. Böttingen
  April 2015
 
Cusco, 20.04.2015
Geschrieben von Salome Störk
Die Arbeit mit den Schulkindern bereitet mir viel Freude

Liebe La-Balanza-Mitglieder, liebe Familie und Freunde aus Deutschland!
Die beiden letzten Monate in Peru waren wie auch die anderen Monate davor sehr ereignisreich! Davon möchte ich euch nun berichten.
Unterricht an der Primaria Chachacomayoc in Cusco
Mit dem neuen Schuljahr habe ich hier an der Primaria Chachacomayoc (Grundschule bis zur sechsten Klasse) begonnen zu unterrichten. Das ist die Grundschule an der auch ehemalige Volontäre von La Balanza wie z.B. Nils und Marius unterrichtet haben.
Der erste Schultag war zunächst etwas ungewohnt, da eine Art Zeremonie mit militärähnlichen Märschen veranstaltet wurde und der peruanische Patriotismus stark zum Ausdruck kam. Die Kinder mussten im Schulhof marschieren wozu die peruanische Flagge getragen wurde. Das war für mich als deutsche mit unserer Geschichte doch etwas gewöhnungsbedürftig!
Leider gab es zu Beginn keinen richtigen Stundenplan, sodass ich die ersten zwei Wochen den Unterricht in der neuen ersten Klasse begleitet habe und die Lehrerin bei ihrer Gestaltung des Unterrichts unterstützt habe. Eine Klasse mit etwa 30 Schülern, die sehr aktiv sind und noch keine Schulregeln bzw. das System kennen, kann eine richtige Herausforderung darstellen.
Nach zwei Wochen diskutieren, hat der Direktor mir dann doch eine Art Stundenplan gegeben, der aber leider fehlerhaft war. So unterrichte ich nun die fünfte und sechste Klasse in Englisch und begleite weiterhin zum Großteil die erste Klasse mit, da dort der Bedarf an Arbeit einfach größer ist. In den Pausen spiele ich mit den Kindern Fußball oder unterhalte mich mit den anderen Lehrerinnen, die wirklich sehr offen und nett mit mir umgehen und bei einem kleinen Snack in der ‚Schultienda‘ begeistert von ehemaligen Volontären (vor allem Nils und Marius) erzählen. Es tut wirklich gut die Wertschätzung anderer Lehrerinnen zu spüren.
Mit dem Unterricht und der damit verbundenen Unterrichtsvorbereitung an der Primaria ist meine ‚Arbeitswoche‘ schon ganz schön gefüllt. Mir macht die Arbeit mit den Kindern sehr Spaß, obwohl ich teilweise wirklich geschockt von Unterrichtsmethoden oder dem Bildungsniveau im Allgemeinen bin. Man muss sich als ‚deutsches Schulkind‘ an das Arbeitstempo der Schüler bzw. an den Erziehungsstil der Lehrer wirklich gewöhnen. Da ist es nicht untypisch, dass die Lehrerin einfach mal eine halbe Stunde während des Unterrichts verschwindet, um Kopien im nächsten Copyshop für alle Schüler zu machen. Was denkt ihr ‚alten‘ Volontäre darüber? Wie habt ihr euch mit dem Bildungssystem arrangiert?
Schulpakete für die Kinder von den Dörfern und ‚Colibrí‘
Ende März begleitete Yvonne (eine sich im Sabbatjahr befindende Lehrerin, die sich für unsere Arbeit mit La Balanza interessierte) unser ‚Team‘. Sie reist noch bis zum Sommer durch Lateinamerika und war bei ihrem Zwischenstopp in Peru fleißig am Mitarbeiten. An dieser Stelle möchte ich mich für ihre Mitarbeit und auch für die gemeinsame Zeit, die wir miteinander verbracht haben, bedanken! Ich wünsche dir auf deiner weiteren Reise viele tolle und neue Eindrücke, die du in dir mit nach Deutschland tragen kannst, Yvonne!
Unsere Aktion begann in der Institution ‚Colibrí‘ (18. März), wo Nelly und ich Schulpakete an die Kinder, die die Institution regelmäßig besuchen, verteilten. Ein Schulpaket beinhaltete ein La_Balanza-Mäppchen, Hefte, Bunt-und Bleistifte, Kugelschreiber, Radiergummis, Lineale und Spitzer. Die Kinder und auch der Leiter der Institution zeigten sich mit Gesang und Reden dankbar.

Ausgabe von Schulpaketen für die Kinder in Tambopugio mit Yvonne Göller (hinten 
links), Salome Störk (hinten 2. von links) und Mitzy del Pozo Aedo (hinten rechts).
. Foto: Nelly Aedo


Ausgabe von Schulpaketen an die Kinder in Ocotuan mi Nelly Aedo
(links), Mitzy del Pozo Aedo (daneben), Yvonne Göller (rechts) 
und Salome Störk (daneben) Foto: Wenchy del Pozo
.
 
Schulbibliothek für die Gemeinde Huilloc Rumira Sondormayo 
So besuchten wir (Nelly, Mitzy teilweise mit Mann und Sohn, David (Kameramann), Yvonne und ich) unsere Dörfer, um weitere Schulpakete an die Kinder zu verteilen. In der neuen und kinderreichen Gemeinde Rumira Sondormayo (19. März) bat uns die Direktorin um Hilfe, da sie vom Bildungsniveau schockiert ist und merkt, dass die Kinder kaum lesen. Sie möchte die Kinder mit neuen und interessanten Büchern zum Lesen anregen. Nelly und ich planen eine Art Schulbibliothek mit kinderfreundlichen Büchern für verschiedene Klassenstufen, Regalen und Sitzgelegenheiten. Was haltet ihr davon?
Forellenzuchtprojekt in Rumira Sondormayo
Außerdem ist ein neues Forellenzuchtprojekt in Rumira Sondormayo in Planung. Der Dorfpräsident hat bereits einen Techniker angefragt, da die Wasserzufuhr etwas komplizierter ist. Es gibt bereits eine grobe Kostenzusammenstellung. Bei Nelly zu Hause trafen wir uns mit dem Dorfpräsidenten und seinem Begleiter, um das Projekt zu besprechen. Sie möchte einige Kosten kürzen, da wir davon überzeugt sind, dass vieles auch selbst durch die Arbeit der Dorfbewohner erledigt werden kann und wir so wenig Arbeiter von außen benötigen. Was haltet ihr davon? Ich finde es ist ein tolles Projekt, dass dem Dorf eine bessere Ernährung und durch den Verkauf der Forellen auch ein Einkommen ermöglichen kann. Natürlich sind wir erst in der Anfangsphase und bei der Planung, weshalb ich bis jetzt noch nicht konkrete Informationen bzw. Zahlen habe, die ich an euch weitergeben kann.
In den Dorfgemeinden Tamborpugio (20. März) und Ocotuan (21. März) verteilten wir ebenfalls die Schulpakete. Auch hier zeigten sich die Kinder und auch die Lehrer sehr dankbar, sodass wir zum gemeinsamen Essen eingeladen wurden.

Gespräch mit der Schulleitung in Huilloc Rumira Sondormayo. Foto: Salome Störk

Ostern in ‚La Paz‘
Über das Osterwochenende entschied ich mich mit zwei weiteren Volontären der Baumhausgruppe (eine Organisation von Weltwärts) nach Bolivien, La Paz zu reisen. In der Stadtmitte la Paz‘ wurde eine Art Parade mit den verschiedenen ‚Leidensstationen‘ Jesu zelebriert. Wir waren über die riesigen Menschenmassen erstaunt und haben das Treiben ein wenig beobachtet. Verschiedene Reden und Gesang waren Teil der Veranstaltung, während Figuren Jesu empor getragen wurden.
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Osterfest in Deutschland! Über Rückmeldungen oder Anregungen würde ich mich sehr freuen! Liebe Grüße aus Cusco, Salome!

 
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