La Balanza e.V. Böttingen
  Januar 2014
 
Cusco, 13. Januar 2014
Geschrieben von Julian Keller
Mir bleiben leider nur noch sechs Wochen in Peru
Liebe Familie, liebe Freunde,
seit meinem letzten Bericht ist wieder einiges passiert und inzwischen sind es nur noch sechs Wochen in denen ich hier bin.
Nach meinem letzten Bericht hatten wir noch zweik weitere Weihnachtsaktionen, in dem Dorf Huilloc-Rucja und bei Colibri. Außerdem musste das Treffen mit den Lehrerinnen aus Tamborpucjio und aus Quiñer abgesagt werden, da Nelly noch einmal ins Krankenhaus gehen musste, da es ihr wieder schlechter ging.


Weihnachtsaktion bei Colibrí. Foto: Julian Keller
 
Da wir die Weihnachtsgeschenke für alle Aktionen schon im Voraus gekauft hatten, machten wir uns eben mit Wenchy allein auf. Außerdem habe ich am Tag davor eine amerikanische Volontärin kennen gelernt, die mich fragte, ob sie auch mitkommen könne. So waren wir also zu viert. Am Parkplatz angekommen sollten uns eigentlich Dorfbewohner empfangen, um uns beim Tragen der Geschenke zu helfen, doch wie es hier so oft läuft, war keiner da. Also fragten wir zwei Männer die am Parkplatz wohnen, ob sie uns die großen Pakete hoch tragen und wir trugen die kleineren Dinge. Oben angekommen, war auch dort nichts vorbereitet und sehr lange bekamen es die Frauen nicht hin endlich einmal ein Feuer zu machen, um die Schokolade für die Kinder zu machen. Also nahm Wenchy das Kommando an sich und kurz darauf war die Schokolade dann auch fertig. Da es angefangen hatte zu regnen, hatten wir es ein bisschen eilig wieder zum Auto zu kommen. Wir verteilten dann die Geschenke mit Schokolade und einem Weihnachts-Brötchen an die Kinder und für die Erwachsenen gab es die restlichen Zahnbürsten.
Am 18. Dezember war dann unsere letzte Weihnachtsaktion bei Colibri. Wiederum ohne Nelly begleitete Emmy und mich nur Wenchy. Bei Colibri gab es am Anfang, wie immer, ein paar einstudierte Lieder und Tänze von den Kindern, zu dem ein paar Frauen Popcorn und Schokolade machten. Wenchi und Emmy wurden direkt zum Tanzen aufgefordert und zu guter Letzt kam ich, trotz der Ausrede „Bilder machen zu müssen“, nicht ums Tanzen herum. Danach hielt Samuel Quispe eine Rede zu den Weihnachtsgeschenken und zu La Balanza. Anschließend ging dann auch schon die Übergabe der Weihnachtsgeschenke an die Kinder los, die sich sichtlich über die Geschenke gefreut haben. Wie so oft bei Colibri, waren aber mehr Kinder da, als offiziell angemeldet sind und so bekamen natürlich erst die angemeldeten Kinder ihre Geschenke und das was übrig blieb wurde an die restlichen Kinder verteilt.
Alles in Allem sind die Weihnachtsaktionen sehr gut verlaufen, obwohl Nelly bei zwei Aktionen leider nicht dabei sein konnte.
Am 20 Dezember machte ich mich dann mit dem Nachtbus auf nach Ica, wo ich mich mit einer Freundin traf. Von dort ging es dann direkt weiter in die Oase „Huacachina“ wo ihre Tante ein Hotel besitzt, was bedeutet, dass wir dort sehr billig übernachten konnten. Huacachina ist ein sehr kleines Dorf, das ringsherum um die Oase gebaut ist. Es gibt dort größtenteils Hotels und Restaurants und sonst nur Wüste. Da Huacachina der einzige Ort in Peru ist, an dem man sandboarden kann, war das natürlich das erste, das wir machten, nachdem wir uns in der Oase abjühlten. Es ging dann mit einem Sandbuggy los über die Dünen. Dort hielt der Buggyfahrer ständig an Bergen an, an denen wir „sandboarden“ konnten. Da ich selbst Snowboard fahre, war ich sehr enttäuscht als sich herausstellte dass die Boards nur zum darauf liegen waren und nicht, wie beim Snowboard, zum darauf stehen. Wieder angekommen in Huacachina suchten wir uns eine Reisegesellschaft mit der wir auf die Islas Ballestas kamen. Bei dieser Gesellschaft buchte ich mir außerdem für den nächsten Tag einen richtigen Sandboardtrip, bei dem man dann auch auf dem Board stehen konnte. Mit dem Bus ging es am nächsten Tag etwa eine Stunde in das Dorf Paracas und von dort aus weiter zu den Islas Ballestas, die voll mit Tieren wie Vögel, Pinguine und Seelöwen waren. Am Nachmittag machten ich dann nocheinmal die Sandboardtour, die mir deutlich besser gefiel. Anschließend nahmen wir den Nachtbus nach Lima, wo ich dann bei der der Familie meiner Freundin über Weihnachten bleiben konnte.


Spass in der Wueste. Foto: Reisebegleiterin


Spass in der Wueste. Foto: Reisebegleiterin
 
Weihnachten ist hier auch anders als in Deutschland. Zwar haben auch alle Häuser den Weihnachtsschmuck (mit Kunstschnee natürlich), aber der Ablauf von Weihnachten ist anders. Es gab schon mittags ein großes Essen, das die Familien aber nicht selbst kochte, sondern die Beilagen im Supermarkt kaufte und den Truthahn beim Chinesen zubereiten liess. Am Abend aß man dann wieder und anschließend wartet man bis endlich Mitternacht war, denn hier in Lima bringt „Papa Noel“ die Geschenke erst um 12 Uhr nachts. Anschließend gibt es dann ein Feuerwerk, wie in Deutschland an Silvester. Am 26 Dezember empfing ich dann meine Freundin, die für zehn Tage nach Peru kam, um mit ihr zurück nach Cusco zu fliegen. Am Tag darauf ging unsere Reise an den Machu Picchu auch schon los. Die erste Nacht verbrachten wir in Santa Teresa, um die Thermalbäder zu besuchen. Am nächsten Tag wanderten wir zweieinhalb Stunden von Hidroelectrica nach Aguas Calientes (das Machu Picchu Dorf), wo wir die zweite Nacht verbrachten. Am 29 Dezember ging es dann morgens um fuenf mit dem Bus an den Machu Picchu hoch. Bei strahlendem Sonnenschein und anschließendem Sonnenbrand verbrachten wir den halben Tag am Machu Picchu. Da wir bei der Hitze keine Lust mehr hatten, wieder zwei Stunden zurück zu wandern, da man von Aguas Calientes nach Hidroelectrica nur zu Fuß oder mit dem Zug kommt, wollten wir uns ein Ticket für den Zug kaufen. Unten angekommen war der Zug natürlich schon ausgebucht und so mussten wir doch zurückwandern und anschließend einen Bus nach Cusco zurück nehmen.


Perus Reiseziel Nummer 1: Machu Picchu. Foto: Julian Keller

Silvester verbrachten wir zuerst an der Plaza de Armas, um das Feuerwerk zu sehen und anschließend in einer Bar mit Live-Band. Am 2. Januar holten wir dann zusammen mit Emmy Marius vom Flughafen ab. Wir zeigten ihm unsere Wohnung und anschließend gingen wir ein wenig ins Zentrum. Am Tag darauf buchten wir uns eine Fahrt mit Guide zu den Salzanlagen Maras-Salineras und zu den Inkaterrassen Moray.
So weit hier die Lage aus Peru.
Gruß Julian

Cusco, 11. Januar 2014
Geschrieben von Marius Schuler
Mein Abenteuer Peru hat begonnen
Hallo an alle,
vor einer guten Woche begann mein Abendteuer „Peru“ und ich habe schon viele neue Eindrücke bekommen, neue Erfahrungen gesammelt und mich so langsam in Cusco eingelebt.
Los ging es von Zürich aus nach Madrid. Dort hatten wir einen vierstündigen Aufenthalt, nachdem es dann in die nächste Maschine ging, die Richtung Lima flog. Abends um 9 Uhr, kamen Heike, Sigrid, Miriam, Edwin, Klaus und ich in Lima an. Es war angenehm warm und wir wurden freundlich von Carlos Alarcon Barrientos (Willys Bruder) und seiner Frau begrüßt. Wir alle waren ziemlich erschöpft von der Reise und so fuhr uns Carlos zu unserem gebuchten Hotel. Auf dem Weg dorthin, konnte man schon einiges von Peru und Lima sehen. Total überfüllte Busse, Wände voll mit Graffiti, jede Menge Straßenhunde und viel Müll an den Straßenrändern. Es war sehr aufregend für uns alle, auch wenn fast alle außer mir schon einmal in Peru waren. Am Hotel angekommen, fiel einem sofort auf, dass viele Gebäude von Sicherheitsleuten bewacht werden und man von ihnen ins Hotel begleitet wird. Im Hotel gab es noch eine schnelle Dusche und dann ging es ab ins Bett, denn am nächsten Morgen ging es für mich ja schon weiter nach Cusco. Die anderen Fünf reisten in den nächsten Tagen weiter in den Norden. Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker um 6 Uhr und es hieß aufstehen. Ein schnelles Frühstück im Hotel und dann ging es auch schon wieder mit Carlos zum Flughafen. Um 10 Uhr startete mein Flieger nach Cusco, mein Zuhause für die nächsten 6 Monate.
Während dem Flug hatte man einen Blick über die Anden, welcher einmalig war. Nach einer guten Stunde landete ich in Cusco und das Wetter war super. Blauer Himmel, Sonnenschein und warme 22 Grad. Wieder wurde ich freundlich begrüßt von Wenchy, Emmy, Julian und Julia, die Freundin von Julian.



Gut in Cusco angekommen: Marius Schuler.
Foto: Emmy Verlaak

Wenchy fuhr uns zu unserem Haus und auf dem Weg dorthin wurde mir schon klar, dass in Cusco alles ein bisschen anders ist wie in Lima. Alles war ein bisschen ruhiger und ländlicher. Das Haus war sehr modern und groß. Jeder von uns hatte sein eigenes Zimmer. Wenchy machte mir einen Coca Té, damit ich mich besser an die Höhe gewöhne, denn Cusco liegt auf 3400 m Höhe. Ich hatte aber keine großen Probleme mit der Höhe, trotzdem kam man viel schneller außer Atem. Wir allle hatten Hunger und beschlossen uns mit dem Taxi in die Stadt zu fahren. Wir haben sehr lecker in einer Crêperia gegessen. Danach ging es in die Stadt, wo mir ein süßlicher Geruch in die Nase kam, welcher immer in der Stadt liegt. Die Innenstadt war sehr schön und überall gab es kleine Geschäfte und Restaurants. Die Straßen waren voll mit Taxis und Bussen. Mir kam es so vor, als ob es gar keine normalen Autos geben würde. Im Verhältnis zu Europa ist in Peru Alles sehr günstig. Eine Busfahrt in der Stadt, egal wie weit, kostet 70 Centimos, was umgerechnet 20 Cent sind.
Am nächsten Tag machten wir eine Reise mit einem privaten Taxifahrer, der gleichzeitig Reiseführer war. Über Landwege ging es zu Moray, was eine alte Inca-Ruine ist. Unser Reiseführer erklärte uns, dass Moray früher als Art Labor diente. Die Incas testen, was auf welcher Höhe am besten wächst, indem sie verschieden Dinge auf den Terrassen anpflanzten. Anschließend fuhren wir weiter zu den Salineras. Dort gewinnen die Peruaner ihr Salz. Eine salzige Wasserader, die aus dem Berg fließt wird in Becken geleitet. In den Becken setzt sich dann das Salz ab und die Peruaner können es abschöpfen. Insgesamt war die Reise sehr interessant.
Die größte Herausforderung in Peru ist für mich die Sprache. Ich verstehe sehr viel, jedoch kann ich mich noch nicht unterhalten. Deswegen habe ich mich bei der Sprachschule „Acupari“ in Cusco angemeldet und verbessere jetzt dort mein Spanisch für zwei Wochen. Bei „Acupari“ wurde mir auch ein Tandem-Partner zugeteilt, welcher ein Peruaner ist und Deutsch lernt. Wir haben uns schon getroffen und viel auf Spanisch und Deutsch geredet. Umso länger ich in Peru bin, desto besser wird es mit dem Spanisch.
Nach der Sprachschule werde ich mich entscheiden, ob ich im Waisenhaus oder in der Schule als Englischlehrer oder Sportlehrer arbeiten werde. Außerdem werden wir in der kommenden Woche einige Dörfer besuchen, was sicher unglaublich interessant wird.
Viele Grüße aus Peru und „Hasta luego!“
Marius


Mühsame Landarbeit bei Moray. Foto: Marius Schuler


Ruinen bei Moray. Foto: Marius Schuler


Gruppenfoto bei Moray (von links) Marius Schuler, Julian Keller, 
Julia Schnell und Emmy Verlaak. Foto: Tourguide.


Salzgewinnung in den Salineras. Foto: Marius Schuler


Gruppenfoto in Maras. Foto: Tourguide
 
Cusco, 10. Januar 2014
Geschrieben von Klaus Flad
Meine Ersten Eindrücke von Cusco bei der Reise 2014
Gestern habe ich meine erste E-Mail dieser Reise an die Vorstandsmitglieder und an enge Freunde des Vereins nach Deutschland gesendet. Die E-Mail stelle ich gerne auch für die Allgemeinheit hier ein: 

"Ich möchte mit den Straßenkindern von Cusco sein und mit ihnen teilen"
Hallo zusammen,
zunächst danke ich Martina und Dieter Wangler sowie Agathe Kapp sehr herzlich für die Vorstellung unseres Vereins bei der Vernissage in Seitingen. Es freut mich sehr, dass die Vereinsgeschäfte in Deutschland so gut laufen, auch wenn ich in Peru bin. Aber bei unserem "Motor" Martina ist das ja auch kein Wunder.
Ich bin gestern in Cusco angekommen und am Abend an der Plaza de Armas haben sich mindestens zehn Kinder von Colibrí sehr gefreut mich wieder zu sehen. Manche haben mich gefragt, wie lange ich seit meiner letzten Reise nun in Deutschland gewesen sei ehe ich zurück kehrte und manche haben gemeint das dies ja höchstens drei Monate gewesen sein könnten (in Wirklichkeit waren es aber immerhin acht).
Es ist einfach immer wieder schön zu erleben wenn ich am ersten Tag an die Plaza komme und die Freude über meine Rückkehr so groß ist. Ich traf auch Glorinda (eine der besten Sängerinnen von Colibrí) und für mich war das schon wieder eine prägende Erfahrung: Glorinda hatte ihren Bruder in einem Tuch eingewickelt und vorne an ihrem Körper getragen. Ich sagte zu ihr, dass ihr Brüderchen ganz schön schwer zu sein scheint. Sie sagte mir, dass er ja auch schon drei Jahre alt wäre. Auf meine Frage, ob er nicht selber laufen könne, meinte sie, dass er dies könne, sie ihn aber trage, weil er schon schlafe. Neben ihr stand ihre Mutter und auch noch ihr fünfjähriger Bruder. Die Mutter verkauft normalerweise "choclo con queso" (gekochte Maiskolben mit Käse) oder versucht dies zumindest, denn die Konkurrenz ist viel zu gross, als dass jede Verkaeuferin viel an die Touristen anbringen koennte. An dem Abend sah ich allerdings nicht, dass sie etwas zum Verkaufen dabei gehabt haette. Sie suchten wohl in erster Linie nur die 17-jaehrige Tochter, die versuchte Fingerpuppen zu verkaufen, damit die Familie endlich heim gehen konnte und die kleineren Kinder ins Bett kamen, sofern sie ueberhaupt ein richtiges Zuhause haben.  
Es stimmte mich traurig, dass Glorinda, die doch in Colibrí immer so glücklich ist, wenn sie mit unserer Karaoke-Anlage ein Konzert gibt und dabei singt und tanzt, gestern Abend so traurig schaute. Ihr fünfjähriger Bruder, nur mit einem dünnen Pullover und einer Hose gekleidet, über dem dünnen Pullover noch ein Fetzen Stoff hängend, der nicht einmal den ganzen Oberkörper bedeckte, schaute noch viel trauriger. Ich fragte ihren Bruder, warum er so traurig schaute und Glorinda sagte mir: "Tiene frio" ("er friert"). Ich fragte, ob er keine Jacke habe und Glorinda meinte, dass ihm seine Jacke viel zu klein geworden sei und dass die Jacke aber noch zu groß wäre für den dreijährigen Bruder. Auf meine Frage, ob er Hunger habe, bekamen die Augen des Fuenfjaehrigen plötzlich einen Glanz und er bejahte. Glorinda sagte mir, dass er noch nichts gegessen habe. Also fragte ich ihn, was er denn gerne essen würde und er meinte "papas fritas" (Pommes Frites). Ich bot ihm das einheimische Schnellrestaurant "Bembos" und den Mc Donalds an und er stimmte für den Mc Donalds. Die Mutter von Glorinda war bereits weiter gegangen um die noch fehlende 17-jaehrige Tochter zu suchen. Zusammen mit Glorinda und dem Fünfjährigen ging ich zum Mc Donalds.
Auf dem Weg dorthin erzählte mir Glorinda noch, dass ihre ältere Schwester heute 17 geworden sei und dass sie irgendwo in der Innenstadt unterwegs sei, um Fingerpuppen zu verkaufen. Beim Mc Donalds angekommen, kaufte ich drei Portionen Pommes und eine Zehner-Packung Chicken Mc Nuggets zum Mitnehmen. Wir gingen wieder nach draußen und mit den Worten "ich möchte mit den Straßenkindern von Cusco sein und mit ihnen teilen" setzte ich mich auf die Treppe beim Mc Donalds. Ich gab jedem Kind eine Portion Pommes und stellte noch das Päckchen mit den Mc Nuggets in die Mitte, mit den Worten "esto es para copartir" (das ist zum Teilen). Die Gesichtszüge der Kinder änderten sich schlagartig und wohlweislich wissend, was gleich passieren würde ließ ich die braune Papiertüte noch neben mir stehen. Nach wenigen Pommes mit Mayonaise hörten Glorinda plötzlich auf zu essen. Glorinda schaute mich entschuldigend an und sagte schüchtern, dass sie gerne den Rest ihrer Pommes mit ihrer Mutter und ihrer Schwester teilen möchte. Ihr Bruder hörte nun auch auf zu essen und meinte, dass er auch gerne mit dem Rest der Familie teilen werde. Also nahm ich die braune Papiertüte, gab sie den Kindern und äußerte dabei, dass ich genau gewusst habe, dass dies ihr Wunsch sein werde. Ich packte ihnen ihre Pommes also wieder ein, stellte noch die Mc Nuggets mit in die Tüte und sagte ihnen, dass es schön sei, zu erleben, wie die Familien hier zusammen halten und wie Kinder wissen, was Teilen bedeutet.
Glorinda erzählte mir nun ganz schüchtern, noch einmal, dass ihre Schwester heute 17 werde und dass es in der Stadt eine Verkaufsstelle gäbe, welche Torten verkaufen würde. Ich fragte Glorinda, wie viel so eine Torte wohl kosten würde und sie meinte, die kleinste würde 15 Soles (etwa 4,30 Euro) kosten. Absichtlich wartete ich einen Moment ab, um die Reaktion der Kinder zu sehen. Glorinda schämte sich sogleich für ihre Frage und ich merkte, dass sie schon befürchtete, dass sie zu unverschämt "gefragt" hatte, obwohl sie ja gar nicht fragte, sondern mir nur Fakten nannte. Ich drückte ihr also 15 Soles in die Hand und bat sie, ihrer Schwester meine Glückwünsche zum Geburtstag auszurichten. Die Kinder schauten mich überglücklich an und bedankten sich ganz herzlich. Als ich den eilig Richtung "Tortenrestaurant" wegrennenden Kindern mit ihrer braunen Tüte in der Hand hinterherschaute, stellte ich plötzlich fest, dass Tränen über meine Wangen kullerten.
Heute schlug ich Nelly vor, dass wir in Colibrí zum einen eine Aktion für Kinder ohne Jacken machen könnten, denn der Sommer geht auf dieser Seite der Erdkugel demnächst zu Ende und dann wird es bei Nacht nochmals ein paar Grad kaelter. Zum anderen schlug ich vor, dass wir einen Strickkurs für die Mütter der Straßenkinder anbieten könnten, welche (so wie Glorindas Mutter) nicht stricken können. Ich hoffe, dass sich dies auch realisieren lässt.
Nun noch eine Info, welche in erster Linie die Vorstandsmitglieder betrifft: Bereits vergangenes Jahr, nachdem ich mit Joscha bei Acupari war, hat der Vorstand den Beschluss gefasst, dass wir für das neue Kinderbuch von Acuparí wieder 1000 Euro spenden werden. Heute war ich bei Maria Jürgens, der Leiterin von Acupari. Das Kinderbuch geht demnächst in Druck. Der Verein La Balanza e.V. wird in der Spenderliste erwähnt werden. An Kerstin und Marie werde ich die mir von Maria per Mail übermittelten Kontodaten des deutschen Kontos von Acupari weiterleiten, mit der Bitte um Überweisung der versprochen 1000 Euro. Für diejenigen, die mehr über das Kinderbuchprojekt wissen moechten oder die vielen tollen bunten Fotos vom neuen Kinderbuch, die schon auf der Homepage von Acupari eingestellt sind, sehen möchten, habe ich unten die Links eingefügt.
Liebe Grüße an alle
Klaus
Homepage von Acupari: 
Kinderbuchprojekt ACUPARI

 

 
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