La Balanza e.V. Böttingen
  Juli 2014
 
Cusco, 28. Juli 2014
Geschrieben von Nils Kaper
Mir gefällt's von Tag zu Tag noch besser

Hallo an alle im warmen Deutschland,
ja, ich lasse auch mal wieder von mir hören. Es ist viel passiert in den letzten Wochen, von dem ich euch gern berichten möchte.
Zunächst einmal, mir geht es super. Cusco, beziehungsweise Peru im Allgemeinen gefällt mir von Tag zu Tag besser. Naja, mit einer Ausnahme, dem Wetter. So langsam bekommt man den Winter hier zu spüren. Während man anfangs noch jeden Tag guten Gewissens mit kurzer Hose und T-Shirt das Haus verlassen konnte, lässt sich die Sonne nun irgendwie immer seltener blicken. Vor allem nachts wird es wirklich wirklich kalt.
Aber irgendwie machen die Menschen hier alles wieder wett. Mit ihrer Herzlichkeit und ihrer Offenheit fühlt man sich hier immer willkommen, und das schätze ich wirklich sehr an diesem Land.


Deutsche und Peruaner feierten an der Plaza de Armas von Cusco den
Fußball-Weltmeistertitel der deutschen Nationalelf. Foto: Nils Kaper

Nun ja, genug davon jetzt. Wie gesagt, seit meinem letzten Bericht hat sich viel getan. Ich habe die Sprachschule inzwischen erfolgreich absolviert, nach zwei Wochen. Meine Gruppe setzte sich am Ende leider nur noch aus US- Amerikanern zusammen, die bereits an meinem letzten Tag in der Schule wieder in die USA zurück reisten. Somit konnte ich leider keine wirklichen Kontakte knüpfen, wie es beispielsweise Marius möglich gewesen war. Zum Glück habe ich aber noch die Freunde von Marius kennen gelernt, auch wenn diese im Augenblick allesamt auf Reisen sind, und Ende des kommenden Monats wieder nach Deutschland zurück kehren werden. Es werden allerdings vorher noch ihre Nachfolger hier eintreffen, und ich hoffe wirklich sehr, dass ich mich mit ihnen genauso gut  verstehen werde, wie mit den jetzigen Volontären. Man soll ja den Kopf nicht gleich in den Sand stecken, und das werde ich tatsächlich keineswegs tun.


Die Arbeit als Englischlehrer macht mir Spaß
Aber nicht nur bei den Freundschaften hat sich einiges getan, nein, man mag es kaum glauben, auch die Arbeit geht voran. Inzwischen habe ich einen richtigen Alltag, in den ich mich eingelebt habe. Jeden Vormittag, mit Ausnahme vom Donnerstag, arbeite ich jetzt in einer kleinen Schule, wo ich Englisch und Sport unterrichte. Und ich muss sagen, das ist etwas, was mir wirklich wirklich großen Spaß macht. Und nicht nur die Kinder, nein auch ich lerne noch einiges dabei. Ich merke, wie sich mein Spanisch hier noch viel schneller entwickelt, als noch in der Sprachschule. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass ich einfach viel mehr mit Alltagssituationen konfrontiert werde und hier viel interaktiver agieren muss. Und wenn man das jeden Tag so macht, dann klappt das mit der Zeit richtig gut und man spürt förmlich, wie man in die Sprache hinein gedrückt wird.

Nils' Schulklasse an seinem ersten Arbeitstag. Foto: Nils Kaper

Ich bin mit einer anderen Welt konfrontiert

Aber nicht nur hier in der Stadt habe ich Arbeit gefunden. Jeden Donnerstag fahre ich mit Yeison, einem jungen Peruaner, nach Ocutuan, ein Dorf, welches nahe Cusco gelegen ist. Ich muss sagen, dass man hier mit einer völlig anderen Welt konfrontiert wird. Die Menschen, die dort leben, haben nur einen Wasserhahn. Das ist für uns als Deutschen heute kaum noch vorstellbar. Aber die Menschen dort leben glücklich miteinander, denn sie haben alles, was sie brauchen.

Doch nun zu meiner Arbeit dort. Es wird dort gerade ein Haus, oder vielmehr eine Art Zimmer errichtet, in welchem die Bewohner einige Sachen wie Lebensmittel lagern können. Da bin ich mit meiner handwerklichen Begabung natürlich genau richtig. (Alle diejenigen, die mich kennen, werden merken, dass der Satz nur so vor Sarkasmus strotzt. Alle anderen wissen es jetzt). Aber ich gebe mein bestes, und das ist doch das wichtigste. Und mal ordentlich mit anpacken kann ich allemal und das tu ich auch gern. Was sich allerdings als etwas schwieriger herausgestellt hat, ist die Kommunikation vor Ort. Die Menschen dort sprechen nur Quechua. Dies ist die Sprache der Ureinwohner. Hier muss Yeison eben für mich übersetzen, denn ansonsten müsste ich mich tatsächlich mit Hand und Fuß verständigen (es erinnert mich an wenig an die Situationen, die ich gelegentlich mit meinem chinesischen Austauschpartner hatte, aber das ist wieder eine andere Geschichte). Jedenfalls macht die Arbeit aber trotzdem viel Spaß. Zu meinem Bedauern ist Yeison Anfang dieser Woche überfallen worden und musste ins Krankenhaus, sodass unser Ausflug diesen Donnerstag leider nicht stattfinden konnte.

In
Quiñer wird mit den Geldern von La Balanza verantwortungsbewusst umgegangen
Ebenfalls war ich mit Nelly bereits in der Communidad Quiñer. Auch hier wird ein Gemeinschaftshaus errichtet, und unser Besuch war eine Art Kontrolle, ob hier auch wirklich etwas voran geht. Ich war etwas verwundert über eine solche Art des Besuchs, aber Nelly meinte, dass das ab und zu wohl mal nötig sei.
Als wir dort ankamen, besuchten wir vor der Baustelle den Kindergarten dort. Ich habe mich dort den Kindern und Erziehern vorgestellt und wurde auch hier sehr sehr herzlich empfangen. Wir hatten kleine Geschenke für die Kinder dabei, die ich bereits aus Deutschland mitgebracht hatte. Da wird man tatsächlich beinahe zu Tränen gerührt, wenn man die Freude in den Augen der Kinder sieht und von dieser förmlich angesteckt und mitgerissen wird.


Obst für die Kinder in Quiñer. Foto: Nelly Aedo

Besuch bei den Kindergartenkindern von Quiñer mit Wenchy del
Pozo (rechts) Nils Kaper (hinten mitte) und Kindergartenleiterin
Norka Aragón Alencastre.
Foto: Nelly Aedo

Und auch mit dem Besuch der Baustelle sollte unsere Freude nicht gemindert werden, dann man kann sehen, dass mit dem Geld der Organisation verantwortungsbewusst umgegangen wird und hier auch einiges vorangeht.

An dieser Stelle möchte ich vielleicht noch ein wenig erläutern, um welche Art von Baustelle es sich denn hier handelt. In Quiñer soll eine Art Haus errichtet werden, welches der Gemeinschaft des Dorfes zur Verfügung stehen soll. Der ursprüngliche Gedanke dabei war, dass in dem Haus dann sowohl gekocht, gegessen als auch diverse Handarbeiten (so genannte Artesanias) hergestellt werden sollen, welche dann in Deutschland von unserer Organisation verkauft werden. An den Plänen hat sich aber wohl ein wenig etwas geändert, denn die Frauen wollen weiterhin außerhalb der Häuser am offenen Feuer kochen, somit soll das Haus nur noch als Räumlichkeit zum Essen und als Werkstatt dienen. Ich bin gespannt, ob das wohl so bleibt, oder ob sich da in naher Zukunft wohl noch etwas ändert. Innerhalb des nächsten Monats soll das Haus wohl fertiggestellt werden, ich bin mal gespannt, was mich beim nächsten Besuch wohl erwartet...
So, damit komme ich auch schon so langsam zum Ende. Ab dem 4. August habe ich für zwei Wochen Urlaub, ich denke ich werde dann mit Nelly in die umliegenden Dörfer reisen, um zu sehen, wo es denn noch etwas zu tun gibt. Und ich bin mir sicher, dass wir da auch etwas finden.
Also Leute, ich bin am Verhungern. Ich geh mal ein bisschen raus auf die Straße und lasse mich von meiner Nase ein wenig herumführen. Vielleicht finde ich ja wieder was Interessantes.
Viele Liebe Grüße ins warme Deutschland
Ich vermisse euch sehr, ganz besonders Freunde, Familie und Freundin.
Machts gut und bis bald
Euer Nils ♥

Cusco, 22 de julio de 2014
Escrito por Nelly Aedo
En Ocotuan se tiene buen avance

Hola Klaus:
Como siempre un saludo especial. Te informo lo siguiente:
Nils, después de unos días de adaptación, ya empezó sus actividades para La Balanza, el día 15 estuvimos en Colibrí, llevamos torta para los niños, el programa está dirigido por Reynaldo Canal, este señor ya estuvo al frente después de Samuel Quispe pero luego lo retiraron y por muy poco tiempo prestó servicio otro personaje, a consecuencia de estos cambios los niños desertaron, hoy están volviendo, nosotros encontramos 10 niños y ningún voluntario, esperamos el retorno de más niños. Nils fue recibido con alegría.
El 17 estuvimos en Ocutuan, con el plan de Evaluar los trabajos, se tiene buen avance esperamos concluir en agosto, Nils participó junto a los comuneros en los trabajos de construcción de galpones, él irá los jueves y quiza´otros días más a la semana a trabajar junto a ellos.
Hoy, Nils empezó su labor en la escuela de Chachacomayoc, continua con el trabajo de Marius, el Director y las profesoras lo han acogido con júbilo
Mañana 23 iremos a Quiñer a Evaluar los trabajos del club de madres, en la construcción de su Comedor Comunal, este local servirá como cocina, comedor y lugar para realizar trabajos manuales.
Sin otro particular me despido con un abrazo.
Besos     Nelly

Traducción alemana:
Deutsche Übersetzung: 
Cusco, 22. Juli 2014
Geschrieben von Nelly Aedo
Die Menschen in Ocotuan machen gute Fortschritte
Hallo Klaus:
Wie immer (sende ich) einen besonderen Gruß. Ich informiere dich über Folgendes:
Nils, nach einer Eingewöhnungsphase, hat schon seine Aktivitäten für La Balanza aufgenommen. Am 15. waren wir in Colibrí, wir nahmen Torte mit für die Kinder. Das Programm wird geleitet von Reynaldo Canal, dieser Herr stand schon an der Spitze nach Samuel Quispe aber später haben sie ihn weggenommen und für sehr kurze Zeit machte eine andere Persönlichkeit Dienst und als Konsequenz dieser Wechsel wurden die Kinder abtrünnig, heute sind sie dabei zurückzukehren. Wir trafen zehn Kinder an und keinen Volontär. Wir hoffen auf die Rückkehr weiterer Kinder. Nils wurde mit Freude empfangen.
Am 17. waren wir in Ocotuan mit dem Plan die Arbeiten zu evaluieren
(uff schwäbisch hoißt des bewerta oder au beurtoila) sie machen einen guten Fortschritt wir erwarten die Fertigstellung im August. Nils beteiligte sich mit den Dorfbewohnern an den Arbeiten des Stallbaus. Er wird immer donnerstags gehen und vielleicht auch an anderen Wochentagen, um mit ihnen zu arbeiten.
Heute begann Nils mit seiner Arbeit in der Schule von Chachacomayoc, er führt die Arbeit von Marius fort, die Lehrerinnen haben ihn mit Jubel aufgenommen.
Morgen, 23., werden wir nach Quiñer gehen, um die Arbeiten beim Club de Madres zu evaluieren
(uff schwäbisch isch's immer no 's gleich) beim kommunalen Speiseraum, dieser Raum wird als Küche dienen, Speisesaal und Raum, um Handarbeitssachen zu realisieren (herzustellen).
Ohne weitere Besonderheiten verabschiede ich mich mit einer Umarmung.
Küsse,    Nelly

 
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