La Balanza e.V. Böttingen
  November 2009
 
24.11.2009
Erste Erfahrungen von Sabrina und Hannes an der Grundschule Paniagua Corazao, Cusco
Geschrieben von Sabrina Del Basso und von Hannes Schray








Sabsi bei der Arbeit
schreibt Hannes
(Unsere Lehrerin Sabrina sieht fast schon aus wie
eine Einheimische, lautet der Kommentar von Klaus)



Bericht vom 23. November 2009: 
(aktualisiert am 05.12.2009 nach den Ergaenzungen von Sabrina)

Heute hat unsere zweite Woche als Englischlehrer an der Grundschule Valentin Paniagua Corazao begonnen. Hier werden Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse unterrichtet. Pro Klassenstufe gibt es meistens 3 Klassen, also z.B. 1 A, 1 B und 1 C. In den Klassen die wir bisher unterrichtet haben, sind immer so 35 Kinder etwa (Ich hatte ja erst 25 Kinder geschrieben aber als wir das letzte mal nachgezaehlt haben, waren es 37!!!). In manchen Klassen auch mehr oder weniger. Die Klassen werden aber auf den Vor- und Nachmittag verteilt. Es kommt also am Vormittag eine Hälfte und am Nachmittag die andere. Meist kommen die jüngeren eher morgens.
Hannes und ich unterrichten bisher von 8 Uhr bis 13 Uhr. Eigentlich “nur” 5 Stunden. Aber die haben’s echt in sich.
Die Kinder sind wirklich total süß und lieb aber auch mindestens 10 mal so laut. Da wird während dem Unterricht rumgesprungen und rausgerannt, und wenn jemand eine Frage hat, kann er sich nur sehr selten auf dem Hocker halten. Selbst die älteren Lehrerinnen bekommen die Kiddies eigentlich nie zum Schweigen.
Aber es macht trotzdem total viel Spaß.
Die erste Woche wurden wir in jedem Klassenraum mit Kreischen begrüßt und mit Fragen bombardiert wie “Gibt’s in Deutschland auch Werwölfe?” oder “Gibt’s in Deutschland auch Früchte?”
Außerdem durften wir gefühlte 100 mal die Nationalhymne singen. Das war dann aber besonders Hannes’ Aufgabe und seine Nachtigallähnliche Singstimme hat alle fasziniert.
Wir haben auch immer Euros rumgehen lassen und damit meistens volle Aufmerksamkeit bekommen.
Was auch noch total süß ist, ist die Zeremonie die jeden Montag vollzogen wird. Dabei hält einige Lehrer und der Direktor eine Rede über das Lernen usw. Die älteren Schüler, die den Button Policía escolar tragen halten dabei die zappelnde Masse in Zaum. Danach wird der Kassettenrekorder angeschmissen und es tönen Lieder wie z.B. die Peruanische Nationalhymne aus den Boxen. Die Lehrer geben dabei Befehle wie “Stillgestanden”. Dann marschieren (und ich mein wirklich marschieren) einige Schüler im Gleichschritt mit der Flagge vorbei, während eine andere am Schuleigenen Fahnenmast gehisst wird.
Natürlich wird auch gebetet. Soweit ich es durch das rauschende Mikro verstehen konnte, beten sie vor allem das Vater unser. In Castellano natürlich. Dieses Schauspiel dauert etwa eine halbe Stunde oder etwas länger. Bis dahin sind dann auch die meisten Zuspaetkommer eingetrudelt. Danach dürfen die Klassen reihenweise in ihre Zimmer.
Das hört sich jetzt natürlich sehr geordnet an, aber eigentlich gleicht es eher einem aufgeregtem Bienenschwarm. Was ja auch selbstverständlich ist.
Wir waren wirklich total überrascht wie offen und neugierig die Kinder sind. Vom allerersten Moment an waren wir umringt von Kindern und vor allem die Mädchen hängen sich an uns, dass wir fast nicht mehr weiterlaufen können.
Das ist echt total niedlich aber halt auch anstrengend. Wir schaffen es z.B. in der Pause nur mit Mühe und Not auf die andere Seite des Pausenhofs. Also von Schüchternheit keine Spur.
Im Unterricht selbst ist es ähnlich. Die Kinder sind nur sehr schwer auf ihren Stühlen zu halten. Aber man merkt den meisten an, dass sie gern in die Schule gehen. Viele haben auch schon gesagt, dass sie Schule lieber mögen als Wochenende.
Natürlich ist es auch sehr anstrengend den Unterricht vorzubereiten. Wir haben natürlich keine Erfahrung damit und brühten oft stundenlang darüber, wie wir den nächsten Unterricht interessant gestalten könnten.
Dazu kommt auch noch, dass wir nicht so viele Blätter kopieren lassen wollen. Das ist nämlich so: Vor dem Kopieren wird Geld eingesammelt. Von jedem Kind 10 Centimos und wer die nicht dabei hat, bekommt auch keine Kopie von der Aufgabe. Und manchmal sitzen 10 Kinder dann ohne Blatt da, langweilen sich natürlich und machen wieder Quatsch.
Wir würden natürlich auch gern mit ihnen Basteln, aber dazu benötigen wir wieder Bastelsachen und die müssten sie dann auch wieder selber kaufen.
Wir hatten z.B. das Thema Kleidung auf Englisch und haben dafür Zeitungen und Zeitschriften mitgebracht, in denen die Kinder dann Menschen mit Kleidung ausschneiden, zusammenstellen und beschriftet sollten. Leider haben die 5 Exemplare die wir gekauft hatten, nicht mal für eine Klasse ausgereicht
Oft fehlen auch Kleinigeiten wie Farbstifte oder Hefte. Wobei es aber auch sein kann, dass die Kinder das einfach nur vergessen.
An Ideen fehlt es uns eigentlich nicht. Aber es ist halt schwer, weil wir schon etwas eingeschränkt sind.
Jedenfalls ist es so cool, wenn die Kiddies uns z.B. auch in der Stadt erkennen und schon von weitem schreien :” Profeeeeeee!”
Achso, im Moment ist die eigentliche und einzige Englischlehrerin meistens noch mit im Klassenzimmer. Wir machen aber den Unterricht. Sie bleibt nur noch bis Ende Dezember und danach sind wir die einzigen Englischlehrer. Nelly hat uns erklaert dass die Lehrer normalerweise vom Staat bezahlt werden. Die Englischlehrer aber muessen von der Schule selbst bezahlt werden. Da wir aber umsonst arbeiten ist es natuerlich eine Entlastung fuer die Schule.
Ab Dezember duerfen wir dann alleine unterrichten. Jedenfalls hab ich das so verstanden.
Eigentlich wissen wir nie etwas genau, weil hier oft einfach noch nichts feststeht. Es kann also auch sein, dass wir morgen kommen und Sport unterrichten müssten. Diese Ungewissheit kann manchmal ganz schön anstrengend sein, aber wir haben uns schon fast daran gewöhnt.
Mit der Spanischverständigung klappt es inzwischen ganz gut. Die Kinder sind super Spanischlehrer für uns und wenn wir ein Wort nicht wissen, erklären sie es uns oft besser als jeder Erwachsene.
Alles in allem sind die peruanischen Kiddies viel temperamentvoller, aber dafür auch viel niedlicher und lieber als gedacht.   

24.11.2009
Dank an den Musikverein Dürbheim und an alle Spender beim Benefizkonzert
Geschrieben von Klaus Flad

Der Erlös aus dem Kirchenkonzert Dürbheim in Höhe von 1178 Euro ist zwischenzeitlich auf unserem Konto eingegangen. Herzlichen Dank nochmals an alle Spender und an den Musikverein Dürbheim. Als kleine Anerkennung und zur Zierde des Probelokals überreichten wir am 22.11.2009 dem Vorsitzenden des Musikvereins, Heiner Wild, eine Panflöte aus Peru.


Doppelter Grund zur Freude: Dürbheims Musikvereinsvorsitzender Heiner Wild
freut sich über die Panflöte aus Peru - und Klaus Flad freut sich über
den Erlös aus dem Benefizkonzert.


21.11.2009

Benefizkonzert des Musikvereins Dürbheim brachte 1178 Euro

Geschrieben von Klaus Flad
Am Sonntag, 08. November 2009 gab der Musikverein Dürbheim in der Sankt Peter und Paul Kirche in Dürbheim sein alljährliches Kirchenkonzert. Zu unserer Freude entschieden sich die Verantwortlichen des  Musikvereins in diesem Jahr die Spenden unserem Verein zugute kommen zu lassen. Musikvereinsvorsitzender Heiner Wild bat mich, den Zuhörern nach dem ersten Programmteil unseren Verein kurz vorzustellen. Diesem Wunsch kam ich natürlich sehr gerne nach. Die Abschrift meiner Rede ist aus dem nachfolgenden Text ersichtlich.
Nach dem wunderbaren und harmonischen Konzert spendeten die Besucher großzügig für unser Peru-Projekt: Es kamen insgesamt 1178 Euro an Spenden zusammen. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei den Konzertbesuchern, sowie insbesondere auch bei den aktiven Musikern des Musikvereins Dürbheim mit seinem Dirigenten Leo Mattes und dem ersten Vorsitzenden Heiner Wild. Es ist immer wieder schön, wenn wir auf die gute Unterstützung von Vereinen, Organisationen, Institutionen und Privatpersonen aus unserer Region zählen dürfen. Als kleine Anerkennung und zur Zierde des Probelokals des Musikvereins werde ich dem Musikverein Dürbheim demnächst noch eine Panflöte aus Peru überreichen.

Abschrift der Vorstellung des Vereins La Balanza durch Klaus Flad beim Kirchenkonzert des Musikvereins Dürbheim am 08.11.2009: 

Sehr geehrter Herr Diakon Dr. Engelbert Paulus,
meine sehr verehrten Gäste,
liebe Aktiven des Musikvereins Dürbheim,
lieber Dirigent Leo Mattes,
lieber Vorsitzender Heiner Wild,
als ich vor wenigen Wochen in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins La Balanza eine E-Mail von Heiner Wild erhielt, in welcher er mir anbot, die Spenden des diesjährigen Kirchenkonzerts für unser Peru-Projekt zu stiften habe ich mich sehr gefreut. Ebenso wie ich fühlen sich auch die übrigen und zum Teil hier anwesenden Mitglieder unseres jungen Vereins geehrt und in unserer Tätigkeit bestätigt, wenn wir immer wieder, so wie auch heute, Unterstützung der Vereine unserer Region erfahren.
Heiner hat mich gebeten, den Verein La Balanza kurz vorzustellen, was ich gerne mache. Nachdem ich als begeisterter Südamerika-Reisender bei zwei Besuchen in Peru, zusammen mit meinem peruanischen Freund Alexis del Pozo die Armut in den kleinen Andendörfern kennen und die Herzlichkeit und Dankbarkeit der unter einfachen Bedingungen lebenden Nachkommen der Inkas (oder auch Quechuas genannt) zu schätzen gelernt hatte, reifte in mir der Wunsch, ein soziales projekt für Peru zu starten.
Große Unterstützung erfuhr ich bei der von mir angestrebten Gründung des Vereins La Balanza von meinen zum größten Teil hier anwesenden Ausschussmitgliedern, die im ganzen Kreisgebiet und eine auch in Bad Dürrheim wohnen.  
Der Begriff La Balanza kommt aus dem Spanischen und bedeutet auf Deutsch „der Ausgleich“ oder auch „die Balance“. Einen solchen Ausgleich möchten wir für die Nachkommen der Ureinwohner Perus schaffen, nämlich für die zahlreichen Nachteile, die sie bei der Kolonialisierung erlitten haben und unter denen sie zum Teil heute noch leiden. So wurden durch die Kolonialisierung soziale Strukturen, welche einst bei den Ureinwohnern herrschten, zerstört.
Für die auf einer Höhe von 3800 Metern gelegenen Andengemeinde Huancarani, zu deren Teilgemeinden auch das Dörflein Quiñer, in dem wir hauptsächlich tätig sind, zählt, bedeutet dies, dass viele alleinerziehende Mütter, in der Hoffnung Arbeit zu finden in die eineinhalb Busstunden entfernte Stadt Cusco abwandern. Ihre Kinder lassen die Mütter dann bei ihren Eltern, also bei den Großeltern der Kinder in der Heimatgemeinde zurück. Es kommt wie es kommen muss, die Mütter finden keine Arbeit in Cusco, weil es einfach keine Arbeit gibt und so enden die Mütter oft als Bettlerinnen in den Gassen Cuscos. Was sie am Tage mühsam erbetteln reicht nicht einmal für ihren eigenen Lebensunterhalt, von dem der nun sozusagen als Vollwaisen bei den Großeltern im Heimatdorf lebenden Kindern ganz zu schweigen.  
Genau diesem Trend möchte La Balanza entgegen wirken. Wir möchten den Müttern die Chance auf eine vor allen Dingen faire Beschäftigung in ihrem Heimatdörflein bieten.
Der  ein oder andere unter Ihnen hat es vielleicht am 17. Oktober im Heuberger Bote beziehungsweise Gränzbote gelesen: Die Einheimischen nehmen unsere Unterstützung gerne an und ziehen mit uns tatkräftig an einem Strang. Der Rohbau des von uns angestrebten Dorfgemeinschaftshauses in Quiñer steht schon. Was noch fehlt, sind die Innenausstattung, Fenster und Türen sowie Näh- und Strickmaschinen und Handarbeitszeug für die Mütter. Diese werden dann für uns Handarbeitssachen herstellen, wie wir sie bereits jetzt aus Peru importieren und hier bei Floh- und Weihnachtsmärkten sowie bei anderen Anlässen wie beispielsweise beim Dorffest in Dürbheim 2008 verkauft haben und weiter verkaufen werden.
Sicherlich kann sich auch so mancher an den Zeitungsbericht, der erst vor zehn Tagen erschienen ist erinnern. An dem Tag als der Bericht erschien reisten die 20-jährige Sabrina Del Basso aus Aixheim und ihr 24-jähriger Freund Hannes Schray aus Wurmlingen für ein halbes Jahr nach Peru, um dort im Sinne unserer Vereinssatzung tätig zu werden. Unsere beiden Youngster werden nun auch an eine Schule in Cusco, an welcher derzeit Lehrermangel herrscht bei 6 – 12-jährigen Kindern Englisch, Sport und Handarbeit unterrichten und Computer-Kurse für Anfänger geben.
Die beiden haben sich in den vergangenen 10 Tagen schon zweimal bei mir per E-Mail gemeldet. Ich darf Ihnen allen von Hannes und Sabrina recht herzliche Grüße aus Peru nach Dürbheim übermitteln und Sie einladen, sowohl ihren ersten Erfahrungsbericht als auch ihre ersten Fotos, die ich vor wenigen Tagen auf unserer Homepage im Internet eingestellt habe zu lesen beziehungsweise zu betrachten. Unsere Homepage werde ich künftig mit Fotos und Berichten von Hannes und Sabrina regelmäßig aktualisieren. Die Adresse der Homepage ist auf den hier ausliegenden Flyern, die Sie selbstverständlich gerne mit nach Hause nehmen dürfen, aufgedruckt. Sie finden auf der Homepage auch viele weitere Informationen über unseren Verein. Gönnen Sie sich dort als kleines Dankeschön für ihre Spenden einen Blick in die glücklichen und dankbaren Kinderaugen auf den Fotos und Videos unserer bereits seit vergangenem Jahr durchgeführten Aktionen für die Kindergarten- und Schulkinder der Gesamtgemeinde Huancarani.
Mit Ihrer Spende heute Abend unterstützen Sie unseren Verein und somit die Tätigkeit von Hannes und Sabrina, die Ausstattung des Dorfgemeinschaftshauses sowie unsere Aktionen für die Kindergartenkinder und Schulkinder in Huancarani und Quiñer.
An der Stelle wollte ich noch erwähnen, dass unsere angehenden Studenten Hannes und Sabrina vor Ihrer Abreise hier in Deutschland gearbeitet haben, um den Flug selbst finanzieren zu können. Den Großteil ihres Lebensunterhalts in Peru bezahlen sie selber beziehungsweise ihre Eltern und Verwandten. Die Spenden werden wir also in erster Linie direkt für die Projekte vor Ort verwenden.
Wenn Sie uns weiter unterstützen wollen, besuchen Sie unsere Verkaufsstände bei den Weihnachts- und Flohmärkten, kommen Sie zu unseren Bildervorführungen oder werden Sie aktives oder passives Mitglied bei uns. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, machen Sie auf der Homepage einen Gästebucheintrag. Wenn Sie Verbesserungsvorschläge oder eine Frage haben, wenden Sie sich über die Homepage oder persönlich an mich.
Unsere Termine finden Sie immer auf unserer Homepage und bei größeren Veranstaltungen auch in der Tageszeitung.
So, ich denke nun habe ich die herrliche Atmosphäre, die der Musikverein Dürbheim mit seinen ersten drei Stücken schon geschaffen hat und die er gleich weiterführen möchte, lange genug unterbrochen.
Ich übergebe nun wieder an die Musikanten, aber nicht, ohne den Musikern, dem Dirigenten Leo Mattes und dem Vorsitzenden Heiner Wild für das Konzert und Ihnen, liebe Gäste für die Aufmerksamkeit und für die Spenden zu danken. In Gedenken an die dankbaren Kinder von Peru wünsche ich Ihnen allen auch im zweiten Teil recht gute Unterhaltung sowie einen harmonischen Ausklang des Sonntagabends.
Danke schön.


17.11.2009
Rohbau des Gemeinschaftshauses steht schon

Geschrieben von Klaus Flad
Höchste Zeit auch auf der Homepage auf das Gemeinschaftshaus in Quiñer hinzuweisen, nachdem bereits am 16. Oktober in der örtlichen Presse über unser neuestes Projekt berichtet wurde. Wie schon mehrmals erwähnt, wohnen in "unserem" Dörflein Quiñer viele allein erziehende Mütter. Diese wandern, in der Hoffnung, Arbeit zu finden häufig in die eineinhalb Busstunden entfernte Stadt Cusco ab. Ihre Kinder lassen die Mütter dann oft bei ihren Eltern, also bei den Großeltern der Kinder im Dorf Quiñer zurück. Weil es aber in Cusco einfach keine Arbeit gibt, landen die allein erziehenden Mütter nun sehr häufig als Bettlerinnen auf der Straße. Was sie am Tage mühsam erbetteln reicht noch nicht einmal für ihren eigegen Lebensunterhalt, von dem ihrer nun sozusagen als Vollwaisen bei den Großeltern lebenden Kindern ganz zu schweigen. Aus diesem Grund möchten wir den Müttern von Quiñer die Chance geben, in ihrem Heimatdorf die Chance auf eine vor allen Dingen faire Beschäftigung zu finden und daher strebten wir den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses an. Der Rohbau des Dorfgemeinschaftshauses steht bereits. Was noch fehlt sind Fenster, Türen, Innenausstattung sowie Näh- und Strickmaschinen und Handarbeitszeug für die Mütter. Diese werden dann für uns Handarbeitssachen herstellen, wie wir sie bereits jetzt aus Peru importieren und hier bei Floh- und Weihnachtsmärkten sowie bei anderen Anlässen wie beispielsweise auch Dorffesten verkauft haben und weiter verkaufen werden. Über den Rohbau des Dorfgemeinschaftshauses ist bereits am 16. Oktober im Heuberger Bote (Gränzbote), Schwäbische Zeitung, berichtet worden.

Nachfolgende ein Foto des im Rohbau befindlichen Dorfgemeinschaftshaueses: 


Unsere Partnerin Nelly Aedo Choque (links) und ein Mitglied des Bau-Teams
beraten sich vor dem Rohbau des Dorfgemeinschaftshauses. Das Haus soll
unter anderem allein erziehenden Müttern von Quiñer die Chance auf eine
faire Beschäftigung bieten. Foto: Alex Alvarez Sotomayor / Cusco (Peru)





Über nachfolgenden Link kann der Zeitungsbericht auf der Homepage der Schwäbischen Zeitung abgerufen werden: 
 

Abschrift des Zeitungsberichts Heuberger Bote (Schwäbische Zeitung) vom 16. Oktober 2009: 

La Balanza unterstützt Bau eines Gemeinschaftshauses

La Balanza hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachkommen indigener Völker in Peru zu unterstützen. In dem von La Balanza betreuten Andendorf Quiñer, einem Teilort der Gemeinde Huancarani stellte La Balanzas Vorsitzender Klaus Flad während seiner Peru-Reise im Dezember 2007 fest, dass viele, oft allein erziehende, Mütter in der Hoffnung Arbeit zu finden, in die Stadt Cusco abwandern.
Aufgrund der Arbeitsplatzsituation Perus landen die Mütter dann oft als Bettlerinnen auf der Straße und haben keine Möglichkeit mehr, sich um ihre bei den Eltern in Quiñer befindlichen Kinder zu kümmern. Um dieser Situation entgegenzuwirken, möchte man den Müttern vom Club de Madres in Quiñer die Möglichkeit geben, durch die Herstellung von Handarbeitsartikeln, wie sie La Balanza auch jüngst beim Albabtrieb in Denkingen und beim Flohmarkt in Wehingen verkauft hat, eine faire Beschäftigung zu finden.
Dazu wird derzeit in Quiñer eine Art Dorfgemeinschaftshaus mit Räumen für den Club de Madres gebaut. Zur Organisation treffen sich die Männer aus Quiñer jeden Sonntag mit dem Präsidenten der Hauptgemeinde zu einer Art Gemeinderatssitzung. An den Bauarbeiten beteiligten sich alle Einwohner und brachten auch Baumaterial wie Adobe-Ziegeln und Holz mit.
Bei den für Südamerika typischen Adobe-Bausteinen handelt es sich um ein reines Naturprodukt aus lehmgetrocknetem Ziegel. Zur Wärmedämmung wird in den Lehmboden getrocknetes Stroh gestampft. Für besseren Halt wird Sabila, ein Produkt aus den meterhohen Aloe-Vera-Pflanzen, beigemengt. Anschließend wird der Lehm in Blöcke geschnitten und getrocknet.
Dank der Naturprodukte und der Arbeitskräfte der Gemeinde konnte so der Rohbau praktisch kostenneutral erstellt werden. Fenster, Türen, Verputz sowie die Ausstattung der Räume werden demnächst von La Balanza finanziert. Im Gemeinschaftshaus, das Eigentum der Gemeinde sein wird, sollen neben Bastelräumen für den Club de Madres auch ein Nebenraum zur Kinderbetreuung, weitere Räume zur Förderung der Dorfgemeinschaft, ein Gästezimmer und Duschmöglichkeiten entstehen.
i: Wer den Verein La Balanza unterstützen möchte, hat die Möglichkeit gegen eine Spendenquittung eine Spende auf das Spendenkonto 689 009, Bankleitzahl 643 901 30, Volksbank Donau-Neckar, einzuzahlen. Informationen zum Verein, sowie Fotos und Videos über die Aktionen in der Schule von Huancarani und im Kindergarten von Quiñer gibt es im Internet unter
www.la-balanza.de.tl


03.11.2009

Hannes und Sabrina sind gut angekommen
 
Geschrieben von Klaus Flad
Am 29. Oktober war ging für unsere jüngsten Vereinsmitglieder Sabrina Del Basso und Hannes Schray ein großer Wunsch in Erfüllung, denn an dem Tag reisten sie für ein halbes Jahr nach Peru, um dort im Sinne unserer Vereinssatzung Unterstützung vor Ort zu leisten. Sie werden zum einen im Dorf Quiñer im Sinne unserer Vereinsziele tätig werden. Sie werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, unsere Vereinsziele in Quiner zu erreichen. Außerdem werden sie unsere Hilfe für Peru dahingehend ausweiten, indem sie an einer Schule in Cusco (an welcher Lehrermangel herrscht) neben dem Fach Englisch auch Sport und Handarbeit unterrichten. Die Bildungsarbeit ist in unserer Vereinssatzung ebenfalls verankert. Mit den beiden Helfern vor Ort haben wir nun die Möglichkeit auch dieses in der Vereinssatzung erklärte Ziel zu verwirklichen. Nachfolgend ein Link zu einem Zeitungsbericht über die Entsendung von Sabrina und Hannes vom Heuberger Bote (Gränzbote), Schwäbische Zeitung. Der Bericht über die Entsendung erschien am 29. Oktober 2009, am Tag der Abreise unserer beiden Helfer vor Ort. Der Link lautet: 


http://www.szon.de/lokales/spaichingen/heuberg/200910301649.html

03.11.2009:
Am 03. November 2009 berichteten uns Sabrina und Hannes erstmals begeistert von Ihren ersten Erfahrungen. Nachfolgend ein nur geringfügig gekürzter Auszug aus ihrem Bericht sowie ihre ersten Fotos: 
Geschrieben von Sabrina Del Basso: 

 

Heute geht nun schon der dritte Tag in Cusco zu Ende. Der Flug bzw. die Flüge waren echt schön und aufregend aber auch ziemlich anstrengend. Nachdem wir in Sao Paolo, unserem ersten Zwischenstopp gelandet waren, mussten wir erst mal ewig nach unserem verschobenen Flug suchen. Einige Stunden, Stockwerke und Nerven später saßen wir glücklich im Flugzeug nach Lima. Am Tag war dann die Aussicht gleich doppelt so schön. 
Um etwa 11.00 Uhr Ortszeit in Lima angekommen, hatten wir ausgiebig Zeit den Flughafen zu erkunden. Am Abend kamen wir nach einer rasanten Taxifahrt durch Peru’s Hauptstadt bei Eric zuhause an. Seine Freundin Ana-Lucia nahm uns freundlich in Empfang (mi casa es su casa). Erschöpft durch Zeitverschiebung und Flug, fielen wir in einen tiefen Schlaf um früh morgens nach Cusco durchzustarten. Dort empfing uns eine strahlende Sonne und eine genauso strahlende Nelly. Sie und ihr Mann hießen uns mit einem sehr leckeren Essen und einer Tasse wohltuendem Koka-Tee willkommen. Danach brachten sie uns zu unserer 2 Blocks entfernten gemütlichen Unterkunft. Nachdem wir alles ausgepackt und eingerichtet hatten, gingen wir mit Nelly’s Schwiegersohn Alex auf eine ausgedehnte Spritztour durch Cusco. Er ging mit uns Einkaufen, zu einigen Sehenswürdigkeiten, erklärte uns die wichtigsten Straßen und Plätze und gab uns noch etliche Verhaltenstips für unsere Sicherheit.
Am Tag darauf (1. November) steppte aufgrund der “Feria de los vivos” = “ Tag der Lebenden” in Cusco der Bär. Auf der wunderschönen Plaza de Armas verbrachten wir den Nachmittag in der Sonne und erkundigten die Stadt. Am Abend wollten wir für einen Besuch bei Nelly und ihrer Familie vorbeikommen. Dort hatten sich viele Familienmitglieder versammelt um das Fest zu feiern. Etwas überrascht, wurden wir gleich in die traditionellen Rituale miteingebunden. Bei der Feria de los vivos werden vor dem Essen, Bonbons und Centimos geworfen und alle Anwesenden müssen auf dem Boden kriechen und die Süßigkeiten sammeln. Danach wird am Tisch ein Schauspiel aufgeführt, bei dem sich ein Mann als Priester verkleidet. Nacheinander kommen alle Töchter und Söhne an den Tisch und bekommen eine Art Hefezopf geschenkt. Für die Mädchen einer mit Puppenkopf und für die Jungs einer mit Pferdekopf. Der “Priester” macht das Kreuzzeichen und die Kinder müssen ihrem Hefezopf einen Namen geben. Danach wird heiße Schokolade getrunken und süße Sachen gegessen. Es herrschte eine super Stimmung und alle haben sich prächtig amüsiert.

Natürlich sieht man hier auch viel Armut und vor allem die Kinder auf der Plaza, die spätabends noch ihre Sachen dort verkaufen berühren einen schon sehr. Ein Junge, der eine Weile mit uns geplaudert hat, hat uns erzählt, dass er immer von 7 Uhr morgens bis 13 Uhr in die Schule geht und bald danach bis 22 Uhr abends arbeitet. Aber selbst die Verkäufer auf der Plaza sieht man oft lachen und scherzen. Allgemein kann man wirklich sagen, dass die Leute hier in Cusco wahnsinnig freundlich und hilfsbereit sind. Oft braucht man noch nicht mal fragen, und man bekommt schon Hilfe. Und wenn man fragt, nimmt sich jeder Zeit um zu helfen. Wir hoffen, dass wir bald gut genug Spanisch sprechen um in der Schule anfangen zu können. Hannes macht auch schon gewaltige Fortschritte.


Flughafen in Lima:



Ueber den Anden:


Aussicht aus unserem Zimmer im 5ten Stock:


Unser schoenes Zimmer:



Cusco:




Vor St. Domingo:


 
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