La Balanza e.V. Böttingen
  Februar 2015
 
Cusco, 26.02.2014
Geschrieben von Salome Störk
Die Sprachschule Acupari kann ich sehr emfehlen - Die Cuyes sind ausgeliefert

Liebe LaBalanza Mitglieder, liebe Familie und Freunde aus Deutschland!

Es ist mal wieder an der Zeit von meinen Erlebnissen hier in Peru zu berichten.
In den letzten Wochen besuchte ich hauptsächlich die Sprachschule Acupari, um meine Spanisch-Kenntnisse zu verbessern bzw. aufzufrischen. Die Atmosphäre dort war äußerst angenehm, sodass ich gerne zum Unterricht gegangen bin und nun fast etwas traurig bin, dass der Sprachkurs schon zu Ende ist. Sowohl Schüler als auch Lehrer pflegten einen netten Umgang miteinander, sodass man ungezwungen auch Fragen bezüglich des alltäglichen Lebens stellten konnte (z.B. an welches Busterminal muss man für die und die Reise, wo findet man…?).
Auf mich machten die Lehrer dort einen sehr kompetent Eindruck und auch das Unterrichtsmaterial war ideal auf den alltäglichen Sprachgebrauch abgestimmt. Im Unterschied zum Spanisch-Unterricht in Deutschland hatte ich das Gefühl, dass die Lehrer individueller auf die Fragen der Schüler eingehen konnten (kleinere Klassen, lernwillige Schüler) und ich so in kürzester Zeit die spanische Grammatik wiederholen konnte.
Jeden zweiten Donnerstag finden Ausflüge bei Acupari statt. Mit zwei Kleinbussen reisten wir nach Sorite und machten auf dem Weg mehrere Zwischenstopps, um zum Beispiel einen kleinen Markt zu besuchen oder typisch-peruanischen Käse zu kaufen. In Sorite selbst befindet sich eine Art Landwirtschaftsministerium, das wir besichtigten. Die Agrarwissenschaftler versuchen ihre Samen für günstige Preise zu verkaufen, sodass die Vielfalt erhalten werden kann. Manche Sorten werden sogar nach biologischen Grundsätzen angebaut. Noch nie zuvor habe ich so viele verschiedene Quinoasorten bzw. Kartoffelsorten gesehen! Nach der Besichtigung sind wir zum nächsten Ort gewandert und haben dort gemeinsam gegessen.


Anlieferung von Cuyes in Ocotuan. Foto: Salome Störk


Anlieferung von Cuyes in Ocotuan. Foto: Salome Störk
 

Anlieferung von Cuyes in Ocotuan. Foto: Salome Störk

Über Acupari lernte ich auch zwei andere deutsche Freiwillige (Laura und Magda) kennen, die hier in Cusco in einem öffentlichen Krankenhaus arbeiten und für ihren Auslandseinsatz Freistellung in Deutschland bekommen haben. Mit den beiden haben Nils und ich in den letzten Wochen sehr viel Zeit verbracht und an den Wochenenden Ausflüge nach Pisaq, Urubamba und Maras zu den Salineras gemacht. Ich werde die Sprachschule sehr positiv in Erinnerung behalten und kann jedem anderen Freiwilligen nur empfehlen dort einen Sprachkurs zu Beginn der Freiwilligenarbeit mit La Balanza zu machen. Acupari vermittelt sogar Tandempartner (in meinem Fall eine junge Peruanerin), mit denen man sich ganz ungezwungen treffen kann und so aktiv in Alltagssituationen das Gelernte anwenden kann. So kann man sich gegenseitig beim Lernen der Sprache, aber auch beim Kennenlernen der Kultur und Mentalität helfen.
Von Nils' Bericht konntet ihr bereits entnehmen, dass die Freiwilligenarbeit nur mäßig im Bezug auf Clorindas Familie voran ging. Wir werden versuchen in den kommenden Tagen (noch vor Nils' Abreise) den Fensterkauf über die Bühne zu bringen, was durch ihre schwere Erreichbarkeit bisher unmöglich war.
Diesen Monat lernte ich die anderen Freiwilligen der Baumhausgruppe kennen, die nun von ihrer Südamerikareise zurückgekehrt sind. Bis zum Schulbeginn (Anfang März) verbrachten sie ihre Tage in Cusco, sodass wir viel gemeinsam unternehmen konnten. Letztes Wochenende besuchten wir im Rahmen des ‚Carnavals‘ die Dorfgemeinde Lucre (eines der Einsatzorte der Baumhausgruppe). Im Dorfzentrum wurden traditionelle Tänze in der Tracht Lucres mit peruanischer Musik veranstaltet. Die ganze Dorfgemeinschaft sammelte sich drum herum und es wurde ausgelassen gefeiert. Da es hier an Carnaval typisch ist, ganze Wasserschlachten bzw. Schaumschlachten zu veranstalten, wurden wir Gringos besonders von den Kindern ordentlich eingeseift, was für uns alle sehr spaßig war. Nils und ich haben sogar Einblicke in das Familienleben bekommen, da wir bei der Gastfamilie von Maria (eine Freiwillige der Baumhausgruppe) zum Essen eingeladen wurden. Uns wurde wieder schnell bewusst in welch luxuriösen Verhältnissen wir leben dürfen und wir bewunderten Marias unkomplizierten Umgang mit ihrer Lebenssituation.
Mit Nelly und Wenchy fuhren wir nach Ocotuan um die versprochenen Cuyes an die 24 Familien zu verteilen. Der Vater von Yeison und seine Frau lieferten die Cuyes mit ihrem Auto an. In der Cuyeria verteilten wir dann jeweils einen Macho und zwei Weibchen an die Frauen der Familien. So können sie nun ihre eigene Zucht betreiben, weshalb sie sehr dankbar waren. Wir wurden sogar zum typischen Cuy-Essen mit Kartoffeln eingeladen. Auch Moises war wieder mit dabei, um einzelne Filmsequenzen für den La-Blanza-Film aufzunehmen.
Im März wird ein neues Kapitel meiner Freiwilligenarbeit anbrechen, da ich Englisch an der Primaria unterrichten werde. Ich bin schon jetzt gespannt wie das Unterrichten an einer peruanischen Grundschule wird und freue mich auf die neuen Erfahrungen, die ich dort sammeln werde. Am Freitag gehen Nils und ich zur Schule, um alles zu besprechen und für ihn Dokumente abzuholen.
Bevor die Schule beginnt, werde ich dieses Wochenende mit Alina (einer Volontärin von Colibri), Magda und Laura einen Ausflug nach Puno an den Titicacasee machen und eventuell die schwimmenden Inseln besuchen.
Da Nils' Abreise immer näher rückt wird er dieses Wochenende über in Cusco bleiben. Er muss noch zu David wegen des Interviews für den La-Balanza-Film gehen und noch einige Erledigungen machen. Wir haben die gemeinsame Zeit sehr genossen und ich bin etwas traurig, dass ich nun bald alleine in Nelly und Wenchys Haus wohnen werde. Ich wünsche Nils einen guten Start in den deutschen Alltag und hoffe, dass seine Studiensuche erfolgreich wird!
Liebe Grüße an euch alle in Deutschland und bis bald!
Salome

Cusco, 23.02.2014
Geschrieben von Nils Kaper
Es war mir wie immer eine Freude, die glücklichen Gesichter der Menschen zu sehen

Hallo liebe Freunde und Familie in Deutschland,
ja, was soll ich sagen, langsam geht es zu Ende. Bereits am Donnerstag nächster Woche werde ich wieder die Rückreise nach Deutschland antreten. Erstaunlich, wie schnell die Zeit hier doch vergangen ist. Es kommt mir vor wie gestern, dass Nelly mich vom Flughafen abgeholt hat und ich das erste Mal hier ins Haus gekommen bin.
Aber bevor ich hier weiter philosophiere, möchte ich euch zunächst in Kenntnis setzen, was die letzten Wochen so in den Projekten passiert ist:
Vor allem im Projekt Clorindas Familie hat sich leider nicht so viel getan, wie zunächst erhofft. Nach dem Kauf der Betten für Clorinda und ihre Geschwister wurde ja beschlossen, dass wir auch Fenster einsetzen werden, damit die Familie von dem unteren kleinen Raum in den größeren Raum umziehen können. Klaus postete ja bereits die Bilder, als wir den Gips kauften, um die Wand zu vergipsen und das Fenster einsetzen zu können. Danach war es jedoch leider lange Zeit nicht möglich, Kontakt mit Clorinda oder ihrer Familie aufzunehmen. Vergangene Woche klärte sich dann auch endlich auf, warum: Clorindas Großmutter wurde schwer krank, und die ganze Familie war verreist, um bei der Großmutter zu verweilen. Letzte Woche sind sie dann endlich zurückgekehrt und Clorinda hatte sich mit mir in Kontakt gesetzt. Noch heute werden Salome und ich uns mit Nelly in Verbindung setzen, um über weitere Vorgehensweisen zu diskutieren. Ich nehme an, dass wir uns zunächst in der Stadt nach einem Fenstermacher umsehen werden und mit diesem dann zum Haus von Clorindas Familie fahren werden, damit er sich die Maße der Fenster nehmen kann und wir gleich über einen genaueren Preis verhandeln können. Ich hoffe, dass das Ganze jetzt schnell über die Bühne gehen kann und wir der Familie einen baldigen Umzug ermöglichen können.
Letzte Woche waren wir außerdem in Ocotuan. Hier hatten wir versprochen, den Familien, bei denen wir bereits die Cuy- Ställe gebaut hatten, noch einige Cuyes zu schenken, genauer gesagt je zwei Weibchen und ein Männchen, um tatsächlich eine richtige Zucht zu ermöglichen.


Ein Macho und zwei Weibchen für jede Familie: Die Menschen in
Ocotuan freuten sich über die Lieferung von Meerschweinchen.
Foto: Nils Kaper



Nelly und Wenchy bei der Auslieferung von Cuyes an die Familien
in Ocotuan. Foto: Nils Kaper

Auch Davids Freund Moises war mit von der Partie, um die Geschehnisse für unseren neuen La-Balanza-Film festzuhalten. Wir trafen uns in Ocotuan direkt mit dem Vater von Yeison, der eine eigene Cuy- Zucht besitzt (ich berichtete) und uns die Cuyes für die Familien bereitstellte. Wir wurden natürlich trotz des schlechten Wetters herzlich von den Familien empfangen und es war mir wie immer eine Freude, die glücklichen Gesichter der Menschen zu sehen, wenn wir ihnen helfen. Leider war dies mein endgültig letzter Besuch in Ocotuan gewesen und ich musste mich von den Leuten dort verabschieden, zu denen ich doch eine recht enge Bindung aufgebaut hatte.


Auslieferung der Cuyes an die Familien in Ocotuan. Foto: Nils Kaper


Auch Davids Mitarbeiter Moises (an der Kamera) war dabei bei
der Auslieferung der Cuyes an die Familien in Ocotuan. Foto: Nils Kaper

 
Diese Woche werde ich mich zudem noch mit David treffen, damit ich mein Interview für unseren neuen Film machen kann. Das Datum steht leider noch nicht fest, aber ich hoffe, dass auch das in naher Zukunft passieren wird, damit ich auch damit jetzt endgültig abschließen kann. Ich glaube, der neue Film wird wieder richtig gut werden, ich konnte einige von Davids Arbeiten bereits begutachten und habe auch einige Filmausschnitte bereits gesehen. Aber das wird sich endgültig wohl dann erst Ende des Jahres zeigen, wenn der Film dann auch endgültig fertig ist.
Gerade war Wenchy da und versicherte mir, dass Nelly alle Einkäufe für LaBalanza getätigt habe und wir die Sachen wohl noch diese Woche Richtung Deutschland versenden werden und wir unser Arsenal in Deutschland dann bald wieder kräftig aufstocken können.
Ja, was gibt es noch zu sagen. Das war es eigentlich schon so im Allgemeinen von den Projekten. Ich werde im Laufe der Woche noch einmal einen Bericht schreiben, der meine Eindrücke, die ich hier in Peru sammeln konnte noch einmal abschließend zusammenfassen wird. Ich hoffe, euch geht es allen gut im verschneiten Deutschland und ich wünsche euch einen guten Start in die neue, meine vorletzte Woche.
Bis ganz ganz ganz bald
Euer Nils

 
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