La Balanza e.V. Böttingen
  November 2014
 
Cusco, 25. November 2014
Geschrieben von Nils Kaper
Erste Reise nach Cusco wird für Kinder aus Qui
ñer zum Erlebnis

Hallo liebe Freunde und Familie in Deutschland,
ich habe wieder einige ereignisreiche Wochen hinter mir hier in Peru. Seit meiner Reise nach Arequipa hat sich einiges getan.
Vorletzte Woche waren wir erneut in Qui
ñer, in unserer Communidad, wo wir das Dorfgemeinschaftshaus bauen. Der Bau des Hauses ging leider nicht ganz so schnell voran, wie wir uns das ursprünglich vorgestellt hatten geschweige denn, wie es denn unsprünglich abgemacht war. Zu Anfang hieß es noch, dass das Haus bereits Ende August fertig gestellt werden könne, daher erwähnte ich auch in meinen Berichten, dass sich das Projekt dem Ende zuneigen würde.
Bei unserem Besuch stellte sich jetzt jedoch heraus, dass dem ganz und gar nicht so ist. Das Haus ist noch nicht einmal annähernd fertig, weshalb wir jetzt mit einem neuen Arbeiter einen Vertrag schlossen, um die ganze Sache etwas zu beschleunigen. Zudem werde ich diesen Donnerstag das erste Mal allein in die Communidad reisen, um das ganze Vorgehen zu beaufsichtigen und auch mitzuhelfen, um alles gegebenenfalls etwas zu beschleunigen. Mir wurde angeboten, in den folgenden Wochen auch ein paar Tage am Stück in Qui
ñer zu wohnen, um noch produktiver arbeiten zu können. Ich denke ich werde das Angebot wahrnehmen und in den nächsten Wochen immer wieder einmal für zwei bis drei Tage in Quiñer arbeiten, da die Arbeit in der Schule jetzt gegen Ende des Schuljahres zunehmend weniger wird. Es ist geplant, dass das Haus dann bis Weihnachten fertig wird und wir das Projekt dann gemeinsam mit Salome und Klaus abschließen können. Dafür ist schon eine kleine Überraschung für Klaus geplant, mehr will ich aber an dieser Stelle noch nicht sagen.
Wie viele vielleicht schon wissen, arbeiten wir ja auch mit dem Kindergarten in Qui
ñer gelegentlich zusammen. Da die Kinder jetzt im Dezember ihre Promocion feiern (diese wird im Übrigen den Namen Klaus Flad tragen), luden wir die Kinder und ihre Eltern vergangene Woche nach Cusco ein, damit die Kinder einmal den Unterschied zwischen der Communidad und der Stadt sehen. Ein Großteil der Kinder war an diesem Tag zum ersten Mal in der Stadt und wie sich herausstellte, galt das auch für einen kleinen Teil der Eltern.
Die Kinder und Eltern kamen bereits am frühen Donnerstagmorgen in Cusco an und Nelly und ich erwarteten sie bereits an der Universität. Dort besuchten wir den kleinen Zoo und die Kinder kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Wo man auch hinschaute, sah man fröhliche und zufriedene Kindergesichter.
Daraufhin begleitete ich die Eltern und Kinder an einen Platz in der Avenida El Sol, wo die Fotos für die Promocion der Kinder gemacht wurden. Und auch das Wetter spielte bis dahin noch ganz gut mit; wir hatten strahlenden Sonnenschein und die damit einhergehende fast unerträgliche Hitze.
Nachdem die Fotos alle gemacht wurden, trafen wir uns mit Nelly am Plaza Tupac Amaru, um gemeinsam zu Mittag zu Essen. Es gab ganz klassisch Salat und Hähnchen mit Pommes; das Essen, das wohl jedem Kind schmeckt.
Mit vollgeschlagenen Bäuchen machten wir uns dann auf den Weg nach Saqsaywaman, von wo aus man den Blick über die gesamte Stadt schweifen lassen kann. Die Kinder waren genau wie ihre Eltern wirklich überwältigt. Als wir dann die Ruinen von Saqsaywaman besichtigen wollten, wurde mir leider kein Einlass gewährt, da ich ja kein Cusqueñer bin (jaja wer´s glaubt, ich bin sicher, ich bin inzwischen mehr Cusqueñer als manch Peruaner), daher kann ich hiervon nicht viel berichten. Ich habe Nelly allerdings meine Kamera mitgegeben, das heißt ich werde die Fotos hochladen, die auch von den Ruinen etwas geworden sind.
Zufrieden und nach einem langen Tag machten sich die Kinder und Eltern dann auch schon wieder auf gen Qui
ñer.
Ja, das war´s eigentlich von dem, was es so zu berichten gibt. Ich werde euch weiterhin auf dem Laufenden halten.
Macht´s gut im kalten Deutschland
Miles de besos y abrazos, Nils ♥


Böttingen, 9. November 2014
Geschrieben von Klaus Flad
Böttinger Kinder teilen mit peruanischen Kindern

Teilen lautet die Botschaft von Sankt Martin. Diese Botschaft nehmen die Böttinger Kindergartenkinder wörtlich. Die Hälfte des Erlöses aus dem Verkauf von Punsch, Waffeln und heißen Würsten wird schon zum vierten Mal an den Verein La Balanza zur Unterstützung peruanischer Kinder gespendet.
Der Verein La Balanza erhält bereits seit 2011 alljährlich nach dem Sankt-Martins-Umzug bei der anschließenden Feier im Kindergarten die Möglichkeit, peruanische Handarbeitskunst zugunsten seiner Peru-Projekte zu verkaufen. Die Eltern der Kindergartenkinder verkaufen bei der Feier heiße Waffeln, heiße Würste, Kinderpunsch und andere Getränke. Der Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränke wird jedes Jahr ehrlich geteilt. Die eine Hälfte kommt dem Kindergarten zugute, die andere dürfen die Kinder nach der Abrechnung alljährlich an La Balanzas Vorsitzenden Klaus Flad überreichen. So erhielt der Verein 2011 einen Spendenscheck in Höhe von 183,48 Euro, 2012 waren es …. Euro voriges Jahr 180 Euro. Dieses Geld fließt jedes Mal direkt in Projekte des Vereins für peruanische Kinder. Nach der Abrechnung lädt der Kindergarten den Vereinsvorsitzenden zur Schecküberreichung ein. Die Kinder freuen sich immer auf diesen Tag, weil der Vereinsvorsitzende ihnen dann jeweils anhand von Fotos von den aktuellen Vereinsprojekten für peruanische Kindergärten und Straßenkinder berichtet. Die diesjährige Bildervorführung mit Spendenübergabe findet am Dienstag, 18. November 2014 im Kindergarten statt.

Nachfolgend noch eine kleine Reportage über die herrliche Sankt-Martins-Feier in Böttingen: 

Böttingen, 9. November 2014
Geschrieben von Klaus Flad
Kinderaugen funkeln wie Laternen
Die Sankt-Martins-Feier des Böttinger Kindergartens war geprägt von einem positiven Miteinander der Gemeindemitglieder. Viele Helfer teilten sich die Arbeit, um an die Botschaft des heiligen Martin von Tours zu erinnern: Das Teilen.
Die Kirchenglocken laden zum Wortgottesdienst ein. Eifrig wurden im Kindergarten Sankt Marien die letzten Vorbereitungen zum Verkauf von heißen Waffeln, Kinderpunsch und heißen Würstchen getroffen: Die Eltern der Vorschulkinder werden nach dem Umzug für das leibliche Wohl der Gäste sorgen und sind bereit.
Ankommende Autofahrer, die in der Nähe des Dorfbrunnens bei der Kirche parken möchten, werden frühzeitig von ehrenamtlichen Feuerwehrmännern um das  rot-weiße Absperrband herum dirigiert. Dort wird nach dem Gottesdienst das Sank-Martins-Schauspiel stattfinden. DRK-Helfer und die Gemeindebauhof-Mitarbeiter stehen, ebenso wie Mesmerin Dora Villing und auch Bruno Spitzenberg, wie selbstverständlich parat, um zum Gelingen beizutragen.
Der Zustrom freudestrahlender Kinder mit funkelnden Laternen in den Händen, zum Teil auf dem Arm ihrer Väter oder in Kinderwagen sitzend, reißt ab. Die Glocken sind verstummt. Im Chorjoch steht, inmitten einer weißen Kulisse eines historischen Stadttors, Pfarrer Johannes Amann. Er trägt seine Lieblingsstola in strahlenden  Regenbogenfarben – wie immer, wenn Kinder im Mittelpunkt stehen. In den Händen hält er eine übergroße Glühbirne. „Kann man eine Glühbirne teilen?“ – „Ja“, „nein“, „dann ist die kaputt“ – die in römische Soldatenuniformen gehüllten „Bären“, so heißt die Gruppe der Vorschulkinder, rufen durcheinander. Bei einer Flasche Sprudel sind sich alle einig, zumindest was den Inhalt anbelangt. Amann erwähnt als Beispiel eine positive Erfahrung, die er auf seinem Sankt-Jakobs-Pilgerweg dazu machte. Nach und nach holt der Pfarrer immer mehr Sachen aus dem Korb, um zu demonstrieren, was man alles teilen kann.
„Teilen kann man viele Sachen“, so lautet eines der Lieder, mit denen die „Bären“ die Botschaft dieser Feier zu Gitarrenklängen der Erzieherin Marion Meyer verkünden. Seit Wochen schon bereiteten die Erzieherinnen um Leiterin Christina Geschwentner alle Gruppen auf die Feier vor. Martinssymbole wurden gemalt und gebastelt. Die „Bären“ besuchten das Dominikanermuseum Rottweil zur Vorbereitung auf das römische Leben.
Laura Flad darf dieses Mal den heiligen Sankt Martin spielen und den Mantel mit Bettlerin Miriana Simon teilen. Nach dem Gottesdienst steht die Musikkapelle beim Dorfbrunnen bereit. Norbert Hippel wartet schon im  Pfarrgässle, um, hoch zu Ross, zu Bettler Dietmar Villing zu reiten und mit ihm den Mantel zu teilen. Beim Laternenumzug sind neben Martinsliedern zu Klängen des Musikvereins hin und wieder aus der Ferne die Motoren eines kleinen Minitraktors und Baggers zu hören. Die Bauhofmitarbeiter haben vorne an den Fahrzeugen Absperrschilder angebracht und fahren damit emsig von Kreuzung zu Kreuzung, um den Verkehr von Ross und Reiter sowie Umzugsteilnehmern weiträumig fernzuhalten. Im Sinne dieses positiven Miteinanders feiert man im Anschluss in den Räumen des Kindergartens bei Punsch und Waffeln.


Laura Flad durfte bei der Sankt-Martins-Feier in Böttingen
den heiligen Sankt Martin spielen und teilte den Mantel
mit Bettlerin Miriana Simon. Foto: Klaus Flad

Cusco, 6. November 2014
Geschrieben von Nils Kaper
Kinder sind von Chocolatada hellauf begeistert

Hallo an alle in Deutschland,
ich melde mich mal wieder aus dem schönen Peru:) Heute beginnt mein Kurztrip nach Arequipa, daher wollte ich euch alle noch schnell auf den neuesten Stand bringen, was unsere Arbeit betrifft.
Letzte Woche am Donnerstag veranstalteten wir zwecks des "Tages der Lebenden" in meiner Schule eine sogenannte Chocolatada. Dabei bereiteten wir für die Kinder eine Art Trinkschokolade, die wir zusammen mit speziell für diesen Tag gefertigten "Teigpuppen" (siehe Fotos) verteilten. Diese Puppen nennen sich hier in Peru Wawas. Die Kinder zeigten sich hellauf begeistert und so wurde der ganze Vormittag zu einem riesen Spaß.


Nils Kaper beim Zubereiten der Chocolatada.
Foto: Nelly Aedo



Groß war die Freude der Kinder an Cuscos
Schule
Chachacomayoq, als Nils Kaper (hinten
rechts) und Nelly Aedo (daneben) ihnen die
Wawas aushändigten: Foto: Lehrer der Schule



Groß war die Freude der Kinder an Cuscos Schule Chachacomayoq,
als Nils Kaper (hinten rechts) ihnen die Wawas aushändigte.
Foto: Nelly Aedo.

 
Nachmittags veranstalteten wir dasselbe auch noch in der Organisation Colibrí, dem Straßenkinderprojekt der Polizei. Auch hier war die Freude groß.


Wawas für die Straßenkinder bei Colibrí. Mit Nils Kaper (hinten links)
Foto Nelly Aedo

Klaus sendete mir diese Woche die Liste der Artesanias, die für die Weihnachtsmärkte eingekauft werden müssen. Nelly und ich waren am Dienstag bereits in der Stadt und haben die wichtigsten Sachen bereits bestellt. Sie können im Laufe dieser und nächster Woche bereits abgeholt werden.
Am Dienstag Vormittag besuchten uns außerdem zwei Betreuer/Lehrer aus Quiñer. Wir besprachen den Tag, an dem wir die Kinder aus Quiñer nach Cusco einladen wollen, um ihnen die Stadt  zu zeigen. Was genau wir dann mit ihnen machen werden, steht noch nicht fest, ich werde direkt nach diesem Tag (Donnerstag, 20. November) aber berichten und auch wieder Fotos online stellen.
So jetzt muss ich aber anfangen zu packen, denn wie gesagt geht es heute Nachmittag bis Montag nach Arequipa, und ich freue mich schon sehr und bin ziemlich aufgeregt, was mich wohl erwartet. Berichte folgen;)
In diesem Sinne muchos besos y abrazos a Alemania!
Euer Nils
 
 
 
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